Das Bewässerungsproblem....
Pflanze
Kennen wir es nicht alle ?? Man hat eine Riesen-tolle-super-megapflanze zuhause, die auch mal lässig an warmen Tagen 10-20 liter Wasser verdrückt.
Leider is man nicht immer zuhause, so dass es einem die Pflanze schnell durch ziemlich flügellahme Blätter dankt....
Tja, da muss es doch eine Abhilfe geben ???
Kommerzielle Lösungen, wie etwa von Gardena scheiden aus einigen Gründen aus:
  • Preis z.T. > 100 Euro -- Das wärs mit nicht Wert, da is die Pflanze leichter im BIO-Müll!
  • Systeme haben keinen Wasseranschluss, sondern laufen aus einem Vorratsbehälter --- Bei dem Wasserbedarf muss ich mir ein 100liter-Fass in die Wohung stellen ?!? Theoretisch wäre ein Klospülkasten möglich, find ich aber net so toll.
  • Typische Systeme sind "microdip"-Systeme, die permanent kleine mengen Wasser abgeben, ich würde lieber 2x am Tag 10 liter geben.
  • Und schliesslich hat man extra einen Wasserhahn in der Küche unterm Becken angebaut, der sollte sich doch (ausser für die Spülmaschine) auch noch anderweitig nutzen lassen...
    Wie wärs denn zum Beispiel mit Magnetventilen und einem bissle Schlauch ?? Zufällig dümpelt noch ne alte Jetter-SPS (Nano-A) im gut sortierten Elektroniklager (= Keller) rum, damit sollte sich doch was anfangen lassen. Magnetventile kosten in der Standard-Version ca. 15 Euro / Stück, Aquarienschlauch gibts im Baumarkt ab 0,55 Euro / Meter oder eben bei ebay.
    Die praktische Umsetzung, oder die Probleme fangen an
    Da mir 15 Euro pro Ventil ein bissle viel erschien, hab ich mich aufm Schrottplatz umgesehen, dort gabs leider nur 230V-Magnetventile, 24VDC wäre mir lieber gewesen, denn die SPS läuft zufällig auch mit 24VDC und kann 0,5A schalten. Schade eigentlich, aber wenigstens waren die Ventile schonmal für umme. Zurück im Elektroniklager (nach wie vor der Keller) finden sich auch noch ein paar 24V Relais, die sich je mit einer Transistorstufe von der SPS ansteueren lassen, das ganze in ein kleines Hutschienengehäuse und schon ist auch das Problem gelöst.
    Das nächste Problem: Die Magnetventile haben alle 1/4" - Anschlüsse. Mein Wasserhahn aber natürlich 3/8". Ich brauche also noch nen Adapter. Der Besuch im Baumarkt war zwar der naheliegendste, aber im Rückblick auch umsonst. Denn: 1/4" is nich im Baumarkt, was mir ein Verkäufer mit seinem breitesten lächeln gerne als Auskunft gab. Und schon gar keine Doppelnippel oder andere Adapterstücke. Also dann beim "Conrad" für die Schlossers geschaut (z.B. Weinmann und Schanz) und dort wohl oder übel eine Bestellung einiger Adapter platziert über fast 10 Euro, die natürlich das Budget belasten. Aber gut, es sollte ja kein 0-Euro-Projekt werden, nur ein low-budget-projekt. Also muss ich wohl hin und wieder in den sauren Apfel beissen. Dafür habe ich jetzt eine saubere Verbindung von meinem 3/8" - Wasserhahn über ein 1/2" Snüffelstück und nen Adapter auf das 1/4"-Ventil.
    Gut, damit ist die Verbindung vom Wasserhahn zum ersten Ventil (quasi einem Hauptventil) schonmal klar. Eine massive, möglichst kurze Verbindung ohne Schlauch etc. sollte das schon sein, um unliebsame Treffen mit der Feuerwehr oder zumindest den Nachbarn zu vermeiden.
    Von diesem Hauptventil, wenn wir schon auf 1/4" sind, gehts mit dem tollen Festo-Pneumatic-System weiter. die Anschlüsse sind schraubbar und -- zufällig -- kompatibel zu meinem 6mm - Aquarienschlauch. Eine Verzweigung auf zwei Ventile mittels T-Stück habe ich noch mit dem guten PU-4 gemacht, aber nach den zweiten Ventilen gehts mit dem grünen Aquarienschlauch weiter.
    Alles montiert, jetzt gehts an die Software

    So, nachdem das alles unter die Spüle genagelt ist, die ganzen schläuche auch dicht sind (jaja, das klappt net immer beim ersten mal....), gehts nun noch daran, die Giessmenge und die Zeiten festzulegen. Um festzustellen, wieviel Wasser denn nu aus dem Schlauch kommt, gibts ja die tollsten mathematischen Ansätze, ich habe mich an meine Mathevorlesungen erinnert und dann --- zum Messbecher gegriffen. In dem zeigte sich, dass pro 10 sekunden 0,5 liter Wasser das Schlauchende verlassen. Momentan ists noch nicht ganz so heiss, deswegen habe ich die ersten Tests mal mit 3 litern morgens und ebenso abends begonnen. Was zu viel ist, läuft zunächst mal über, das macht dem Balkon nix, sollte aber auch net zur Gewohnheit werden, dazu aber später.
    Zu meinen Studienzeiten verwendete man die Jetter-Software SYMPAS, die lief sauber unter DOS auf meinem 286er, den es aus verständlichen Gründen nicht mehr gibt. Die neue Jetter-Windowssoftware brachte meinen P2 180Mhz-Laptop zum verzweifen und anschliessend mich, denn diese neue Software läuft laut der Meldung im "Demo-Mode", auch wenn ich bis heute nicht weiss, ob das schlimm ist, oder nicht. Also an die gute, alte Software zurückerinnert, das SYMPAS läuft angeblich net immer unter XP, bei mir in der DOS-Box aber wunderbar. Also die brutal aufwendige Software, bei er sich die NANO bestimmt jedes mal totlacht, wenn ich sie draufspiele geschrieben, sogar schon einige Kompfort-Funktionen vorgesehen, aber immer noch total übertrieben, dafür ne SPS zu nehmen.
    Aber gut, die Funktionen der SPS:
  • Es können zwei Pflanzen gegossen werden
  • Der Giessvorgang (60sec.) kann mit Eingang 8 abgebrochen werden
  • Mit Eing. 1 kann Ventil1 während der Wartezeit manuell geöffnet werden.
  • Selbes gilt für Eingang 2 und Pflanze an Ventil2
  • Falls sich was ändert, ist jederzeit ein Software-Update möglich, gerade auch wegen der
    möglichen Erweiterungen
    Das grösste Problem sehe ich darin, dass zu viel gegossen wird, d.h. an Regentagen etc. zusätzlich zum Regen auch noch draufgegossen wird, deswegen schwebt mir eine Rückmeldung Über einen Feuchtesensor am Topfuntersetzter vor. Dieser kann dann verhindern, dass bei vollem Untersetzer weiterhin gegossen wird. Dies sollte über den Widerstand des "schmutzigen" Wassers mit einer Transistorstufe realisierbar sein. Eingänge an der (wie schon erwähnt) sich langweilenden SPS sind ja noch zu haben.
    Ausserdem bin ich mittlerweile von der SPS eigentlich weg, da ich festgestellt habe, dass diese als Versorgung auf den 24V DC erst mal 150mA benötigt, nur damit sie 23Stunden 58 Minuten nix tut und dann je 1 minute die Ventile aufreisst. Deswegen ist mein kleiner Trafo auch am Rande der kapazität, was er mir mit einem Spannungseinbruch dankte. Die SPS läuft momentan mit einem Steckernetzteil, die 24V-Relais mit dem internen Trafo. In Summe gibt das so ca. 6 Watt, was ich in Zeiten von Energiesparen als ziemlichen Stromfesser bezeichnen würde.
    Die mir vorschwebende Alternative wäre eine kleine Relaiskarte mit Trafo und kleinen Tiny25 drauf. Dieser kann die Aufgabe auch bewältigen braucht nur einen Bruchteil des Stroms, die Relaisbox ist wesentlich kleiner und kompakt Aufgebaut (ja genau... ich hab da schon was im Auge). Nachteil hierbei wäre, dass ich nur eine Rückmeldung verarbeiten kann, da der Tiny von haus aus etwas starsamer mit IO-Pins ist, als es die SPS bisher ist.
    Wenn diese Lösung aber mal in Betrieb geht, gehts hier weiter....
    Bezugsquellen
  • Magnetventile:
  • Aufm Schrottplatz, fragt gezielt auch nach Aquastops von Wasch-/Spülmaschinen
  • Festo-Pneumatic:
  • Schaut bei eBay, da gibts immer wieder einen Kessel Buntes zu ersteigern
  • SPSen:
  • Rentiert sich für diesen Zweck wohl kaum eine zu kaufen, (sprengt das Budget) ansonsten z.B. www.jetter.de
  • Schlauch:
  • Sowohl Festo-Schlauch, als auch Aquarienschlauch gibts bei ebay, der Aquarienschlauch ist aber aufgrund der Versandkosten beim Baumarkt billiger !